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Verwahrentgelt kompensieren und Liquidität sichern
Experten-Interview: "Ran an den Bodensatz"
Ines Hotz, Bereichsleiterin Firmen- und Gewerbekunden, und Fabian Bell, Vermögensberater Private Banking, beraten Firmen- und Unternehmenskunden der Sparkasse Heidelberg, um passende Lösungen zur Vermeidung von Verwahrentgelt zu gestalten. Hier berichten sie, wie sie dabei vorgehen.
Deka Private Banking: Frau Hotz, Herr Bell, ab welcher Einlagenhöhe wird das Thema Verwahrentgelt für Unternehmen bei Ihnen relevant?
Ines Hotz: Momentan liegt die Grenze bei 250.000 EUR, ab der wir den negativen Einlagenzins der EZB von 0,5 Prozent an unsere Kunden weiterreichen. Das bedeutet nicht, dass wir schon bei einer kurzweiligen Überschreitung dieser Grenze aktiv werden. Aber wer längerfristig diese Liquidität vorhält, dem müssen wir die uns entstehenden Kosten weiterbelasten.
Deka Private Banking: Das ist nicht viel Geld für Unternehmen. Zeitweiliger Liquiditätsbedarf in der Höhe und darüber wird viele Unternehmenskunden betreffen. Wie reagieren die auf das Verwahrentgelt?
Fabian Bell: Unsere Kunden verstehen, dass wir nicht länger umhinkommen, die Kosten weiterzureichen – es gewinnt ja niemand dabei. Wir sind da lange wirklich sehr zurückhaltend gewesen, doch es zeichnet sich auch nicht ab, dass sich die Zinssituation rasch ändern wird. Der Kunde ist aber natürlich daran interessiert, Alternativen zu finden, um Mehrkosten zu vermeiden.
Deka Private Banking: Eine Lösung könnte ja sein, die Liquidität auf weitere Konten bei anderen Finanzinstituten zu verteilen – und so unter der Grenze zu bleiben…
Ines Hotz: Tatsächlich haben wir das selbst erlebt, dass viele Neukunden zu uns gekommen sind, weil andere Banken viel früher Verwahrentgelt berechnet haben. Wir haben darum bei Neukunden die Verwahrentgelt-Schwelle jetzt schon bei 100.000 EUR gelegt. Aber letztlich lohnt sich diese Strategie für die Unternehmen nicht. Es wird aber schnell zu komplex, gerade wenn die Liquidität täglich verfügbar sein muss. Da will niemand mühselig ein halbes Dutzend Konten steuern, nur damit es passt. Und sollte die Schwelle weiter sinken, kommt diese Strategie sowieso an ihr Ende.
Deka Private Banking: Was empfehlen Sie Ihren Kunden stattdessen?
Fabian Bell: Liquidität, die nicht benötigt wird, kann sinnvoll angelegt werden – und erwirtschaftet dann positive Renditen. Damit kann mögliches Verwahrentgelt nicht nur vermieden, sondern vielleicht ausgeglichen oder sogar noch ein positiver Ergebnisbeitrag erreicht werden.
Ines Hotz: Grundlage dafür ist natürlich eine saubere Analyse, wie viel Liquidität das Unternehmen benötigt. Kein Unternehmer will wegen des Verwahrentgelts riskieren, dass er zu wenig Liquidität hat, wenn er sie dringend braucht. Aber wir sehen oft, dass ein „Bodensatz“ an Liquidität besteht, der noch nie angefasst worden ist. Mit dem kann man arbeiten.
Deka Private Banking: Was schlagen Sie konkret vor?
Fabian Bell: Wie Frau Hotz bereits angedeutet hat, bin auch ich der Meinung, dass der wichtigste Schritt darin besteht, eine sehr detaillierte Bedarfsanalyse durchführen, um unseren Firmen- und Unternehmenskunden ein passgenaues Angebot machen zu können. Im Erstgespräch geht es daher neben der Liquiditätssituation des Unternehmens auch um grundsätzliche Chancen und Risiken, welche mit den unterschiedlichen Anlageklassen verbunden sind. Auch die Erfahrungen unserer Kunden – positive wie negative – spielen hierbei eine wichtige Rolle! Bei der Vielfalt der Anlagelösungen sind uns nahezu keine Grenzen gesetzt. Von der Anleihe mit Kapitalschutz über Immobilieninvestments, unterschiedlichen Zertifikatelösungen bis hin zu renditestarken Aktieninvestments, ist für wirklich jeden Kunden etwas dabei. Gerade im Zusammenspiel mit Deka Private Banking finden wir für unsere Kunden die individuelle Anlagestrategie!
Ines Hotz: Bei Kunden die international aufgestellt sind, bieten sich zum Beispiel ergänzend Zins- und Währungsmanagmentinstrumente an.
Deka Private Banking: Das klingt in der Mehrheit aber eher nach konservativen Anlagen, die zwar das Verwahrentgelt vermeiden oder gar kompensieren können. Doch es scheint schwierig, damit auch eine Rendite nach Inflation zu erzielen…
Fabian Bell: Das ist richtig. Aber darum geht es den wenigsten Unternehmenskunden. Denn dafür müssten sie größere Risiken eingehen. Für ihr Privatvermögen mögen sie da anders denken, aber beim Vermögen des Unternehmens selbst geht es um Stabilität. Die Rendite wird in erster Linie mit der unternehmerischen Tätigkeit erzielt. Daher wird Liquidität oftmals eher wie ein „Rohstoff“ gesehen, welcher dafür benötigt wird, um den laufenden Geschäftsbetrieb erfolgreich zu gestalten.
Ines Hotz: Die Kunden möchten Kosten vermeiden – aber nicht riskieren, dass durch eine zum Beispiel illiquide oder sehr schwankende Finanzanlage das operative Geschäft gefährdet wird. Das ist bislang aber auch noch nicht vorgekommen.
Deka Private Banking: Wie stark ist das Interesse der Unternehmenskunden denn letztlich, eine Alternative zum Verwahrentgelt zu realisieren?
Fabian Bell: Das kommt natürlich ganz auf die Unternehmenssituation an. In der Corona-Zeit fahren zwar zahlreiche Unternehmen „auf Sicht“. Den Unternehmern ist bewusst, dass die Haltung von hohen Liquiditätsbeständen mit Kosten verbunden ist. Da keine Verbesserung des Zinsniveau in Aussicht steht, wächst das Interesse an intelligenten Anlagealternativen an.
Ines Hotz: Das Spannende ist ja: Selbst, wenn ein Kunde wegen der Verwahrentgelt-Thematik nicht aktiv werden will, kristallisieren sich in etlichen Gesprächen ganz andere Bereiche heraus, in denen der Unternehmer dringend tätig werden sollte. Das Gespräch lohnt sich in jedem Fall.
Fabian Bell: Genau! Denn auch wenn der Gesprächsanlass „Verwahrentgelt“ zunächst ein unangenehmer ist, so konnten wir neben individuellen Anlagestrategien bereits zahlreiche Kunden auch in anderen Themengebieten wie z.B. der Nachfolgeplanung oder der Stärkung der Mitarbeiterbindung unterstützen.
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